Verletzlichkeit, Verletzt sein, Verantwortlich sein

Verletzt sein

Täglich geraten wir in Situationen in denen wir mit unserer Verletzlichkeit konfrontiert werden.

Unangenehme Situationen lehnen wir ab. Wir sind nicht aufmerksam und geben diesem Gefühl, diesem Verletzt sein nach, indem wir jemanden dafür verantwortlich machen. Wir erleben eine Situation, die uns an etwas Vergangenes erinnert, sind uns dessen aber nicht bewusst. Jemand sagt etwas und wir fühlen uns verletzt. Ein Gefühl taucht auf und sofort sagen wir „das will ich nicht“. Es ist uns unangenehm.

Oder es tauchen in Situationen Gefühle auf, die uns angenehm erscheinen. Dies geschieht auch unbewusst. Nur geben wir dafür niemandem die Schuld! Wir nehmen es hin. Suchen diese Situationen immer wieder auf, ohne dass uns dabei auffällt, dass diese angenehme Situation nur die andere Seite der Medaille ist.

Verantwortlich sein

Wir drehen uns somit im Kreis. Im Kreis von Wiedergeburt und Tod. Wir sehen nicht, dass wir selbst dafür verantwortlich sind, sondern schreiben einem äußeren Ereignis die Verantwortung zu. Damit geben wir unsere Macht ab. Verantwortung abgeben, bedeutet in diesem Fall, Macht abgeben. Geben unsere Macht an einen anderen Menschen oder eine Situation und damit, scheinbar, die Verantwortung für unseren Schmerz ab.

Wir handeln aus unserem Verletzt sein oder Haben wollen und verstricken uns immer tiefer in diesen Schmerz, oder begeben uns in eine Abhängigkeit. Nur weil wir etwas wollen oder nicht wollen, uns etwas angenehm oder unangenehm ist. Erinnerungen, die meist als Emotion auftauchen, weil ein Ereignis in unserem Geist gespeichert ist, welches uns aufgrund von Wollen verletzt hat. Wir handeln aus unserem Verletzt sein und nicht aus unserer Verletzlichkeit.

Wollen verletzt

Erkennen wir, dass wir uns mit diesem Wollen oder nicht wollen selbst verletzen, können wir uns unsere Macht zurückholen, indem wir Verantwortung übernehmen. Wir entdecken aus einer anderen Perspektive, aus einem tieferen Seins-Zustand, dass Situationen und Menschen sind, wie sie sind und nur in unserem Geist gespeicherte Situationen und Erlebnisse widerspiegeln. In diesem Moment handeln wir nicht mehr aus unserem Verletzt sein, sondern aus unserer Verletzlichkeit. Bleiben wir bei dieser Verletzlichkeit, entdecken wir unser Mitgefühl. Dieses Mitgefühl bringt uns zu unserer Liebe, denn es ist nicht getrennt. Liebe ist -und Mitgefühl ist – Liebe in Aktion. Wir fangen langsam an zu verstehen.

Den Schleier lüften

Der Schleier des Verletzt Seins bekommt Löcher, durch die wir die Situation so sehen, wie sie gerade ist. Wir können immer mehr Verantwortung übernehmen und aus unserer Verletzlichkeit handeln. Das sind Aktionen des Mitgefühls die uns von Moment zu Moment tragen, in denen Liebe sichtbar wird.

Liebe mit der wir uns nicht identifizieren brauchen, um einen Gradmesser zu haben für das, was wir wollen, oder nicht wollen, sondern diese Liebe IST, weil wir mit diesem Bewusstsein verbunden sind, waren und immer sein werden. Hier beginnt ein anderer Prozess.

Auch wenn wir uns dann wieder in Situationen wiederfinden, in denen wir Leid erfahren, indem wir Verantwortung auch aus Gewohnheit abgegeben haben, so finden wir aus diesem Trancezustand unmittelbar wieder zurück. Können sogar Dankbarkeit für diese Situation empfinden, weil wir ein Stück weit wieder bewusster geworden sind. Wollen ist vergänglich, Liebe nicht. Wollen verknüpft mit Liebe, ist Wollen und nicht Liebe. Wollen ruft Leid hervor und der Schmerz lässt uns unmittelbar erwachen.

Mit diesem Erwachen, geht Verantwortung einher. Es ist einfach nicht mehr möglich, Schuld zuzuweisen, oder etwas zu wollen oder nicht zu wollen.

Dieses Wollen oder nicht Wollen, diese Schuldzuweisungen, sind wie ein Korken auf einer Flasche gutem Wein, der Schleier vor unserem Geist, der Quelle allen Seins.

Die Verantwortung ist der Korkenzieher. Ziehen wir diesen Korken, oder wird er durch die neue Kraft der Quelle einfach hinauskatapultiert, so verschwindet er nicht einfach. Legen wir ihn einfach an den Rand und genießen den guten Wein. Erinnerungen sind Geschichten, Masken die man ablegt.

One thought on “Verletzlichkeit, Verletzt sein, Verantwortlich sein

  1. Hallo Bodhi! Ich habe heute einiges über Deine neuesten Beiträge gelesen und ich muss sagen, sehr gut geschrieben. Als Reiki-Schülerin lerne ich von Deinen Beiträgen dazu, was mich zusätzlich auf meinen spirituellen Weg weiter führt. Danke dafür !!!

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